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Stadtteilarchiv Hamm2017-12-29T14:56:55+00:00

Stadtteilarchiv Hamm und Bunkermuseum Hamburg

Das Stadtteilarchiv Hamm als eine der 22 Hamburger Geschichtswerkstätten arbeitet nach „Regeln“ der Oral History – eine Methode der anderen Art, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen. Sie zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Geschichte dort fassbar (gemacht) wird, wo sich der individuelle Lebensraum befindet, z.B. der Stadtteil, die Wohnstraße, Schule u.v.a.m. Auf diese Weise finden Generationen zwangsläufig zusammen, nämlich die der Erinnerung Gebender (Zeitzeugen) und die der Erinnerung Aufnehmender (nach Information, Erfassung von Zusammenhängen Suchende) Menschen. Beide Generationen finden in den Geschichtswerkstätten „ihre“ Orte, die wesentlich zur Integration beitragen. Nicht nur Kultur braucht diese Orte – auch Geschichte benötigt sie dringend. Denn nur so wird sie authentisch.

Ausgehend von diesen grundsätzlichen Arbeitsansätzen  liegt ein Schwerpunkt der Angebote des Stadtteilarchivs Hamm in der Zusammenarbeit mit Schulen und Studenten. Letztere nutzen die Bestände des Archivs (über 30.000 historische Fotos, Dokumente der verschiedensten Art, Chroniken, Pressesammlungen etc.) meist zu Forschungszwecken. Schülerinnen und Schüler finden ebenfalls für Langzeitaufgaben und/oder Projekte kompetente Ansprechpartner.  In stärkerem Maß erfolgt bei ihnen der erste Zugang zum Archiv meist über schulische Veranstaltungen, die von den Lehrkräften entsprechend des Lehrplanes angestoßen werden.

Hierbei kann es sich um Zeitzeugen handeln, die in den Unterricht kommen und für Fragen und Diskussionen bereitstehen, um Führungen durch das Archiv  mit und ohne Vortrag zu gewünschten Themen, der Unterstützung bei Projekten, Hilfe bei Auffindung benötigter Unterlagen/Fotos und vielem mehr. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie niedrigschwellig und einfach das Archiv für ihre Zwecke nutzbar ist. Daneben halten wir für Lehrkräfte  Unterrichtsmaterialen vor sowie unsere zahlreichen Publikationen.

Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt stellt das Bunkermuseum Hamburg dar. Es wurde 1997 nach über zehnjähriger intensiver Geschichtsforschung geöffnet. In vielerlei Hinsicht bietet es Besonderheiten: Es ist nicht nur das einzige Museum dieser Art in der Stadt Hamburg und der weiteren Umgebung. Der auffallende Unterschied zu anderen Einrichtungen dürfte die Tatsache sein, dass bereits das Gebäude an sich ein integraler Bestandteil ist – also ein authentischer Ort. Zahlreiche Ausstellungsstücke, viele großformatige Fotos und natürlich Zeitzeugenberichte bilden  nachhaltige Synergie-Effekte.

Im Rahmen von Führungen vermitteln wir tiefgreifende Informationen  – zum Gebäude, zum Krieg im Allgemeinen und Luftkrieg im Besonderen sowie zu den sozialen Lebensumständen in der Zeit bis 1945. Wir setzen dazu verschiedene Hilfmitteln unterstützend ein, um alle Sinne anzusprechen: Fotos und Tondokumente – sowohl einzeln als auch im Zusammenspiel, arbeiten mit Licht und Dunkelheit, um die Aufenthalte in Bunkern während eines Luftangriffs erfahrbar und damit nachvollziehbar zu machen.

Die Führungen sind eine wohlausgewogene Mischung aus einem Vortrag – unter Einbeziehung von Overheadfolien – sowie aktivem Rundgang durch die Röhren. Zwischendurch gehen wir auf Fragen ein.